26./27. 08.03 · Köln - Rom · 35,8 km

 


Zwei Jahre lang musste Italien warten, ehe es wieder von den legendären Tourenradlern Johannes M. Ruschke und Dennis Jost heimgesucht wurde…
Um 13:10 verließ der IC 2305 bei strahlendem Sonnenschein den Münsteraner Hauptbahnhof, mit Hannes an Bord. Dennis stieg in Köln zu, das Team war komplett! Das Radabteil war mit mehr Rädern besetzt als Ständer vorhanden waren. Doch die dicke Schaffnerin, die daraufhin niemanden mehr in den Zug lassen wollte ("Dieser Zug ist ausreserviert") hatte alles unter Kontrolle. Entlang am Rhein (vgl. die Freiburg-Tour 2002) erfuhr sich der Zug immer mehr Verspätung. In Mannheim, dem letzten Halt vor unsern Umsteigebahnhof Karlsruhe, hatte der Zug 22 Minuten Verspätung. Da wir "nur" 20 Minuten Zeit zum Umsteigen in Karlsruhe eingeplant und an diesem Tag keine weitere Möglichkeit hatten, mit Zug und Rad nach München zu kommen, sahen wir uns schon in Karlsruhe übernachten. Doch der Zug holte fünf Minuten auf, und wir schafften es tatsächlich in wilden Fahrten über die Karlsruher Bahnsteige, den Zug kurz vor der Abfahrt zu erreichen.


Der Rest war Routine: der Zug kam pünktlich um 21:14 an, die Temperatur in München war noch sehr lau. Also ging's ab über den Stachus zum Marienplatz: Mit Weißbier ("O' zapft is!") stießen wir erstmal auf die bevorstehende Tour an. Gegen 23 Uhr verluden wir unsere Bikes in das Gepäckabteil des Nachtzuges 265. In unserem 6-Liegeabteil schlossen wir Bekanntschaft mit drei jungen Münchnerinnen, die auf dem Weg nach Levanto (vgl. die Riviera-Tour 2001) waren. Gegen 23:45 verließ der Zug den Münchener Hauptbahnhof, doch da saßen wir bereits in einem Abteil neben unseren Rädern und sangen zusammen mit unserem Faxe in die bayerische Nacht...


Am Morgen spürten wir bereits die warme italienische Zugluft und merkten überrascht, dass der Zug ½ Stunde zu früh in Firenze ankam. Und als wir an der Abfahrtstafel nach dem nächsten Zug Richtung Rom schauten, merkten wir, dass just in derselben Minute (9:10 Uhr) ein Zug abfahren sollte. Also liefen wir zum Bahnsteig, wo wir vom Schaffner (Avanti, Hophop!) zum schnellen Einstieg aufgefordert wurden. Ein wenig mussten wir nachzahlen (wir hatten ja noch keine Fahrkarte), die Freude darüber, dass wir zwei Stunden früher nach Rom kamen, als geplant, überwog jedoch. Unsere Bäuche hungrig, die Landschaft größtenteils vertrocknet, und der Zug pünktlich - so gestaltete sich die drei Stunden währende Fahrt nach Rom. Dort angekommen, bekamen wir sofort das römische Verkehrschaos zu spüren: Überall Kopfsteinpflaster, Einbahnstraßen und jede Menge Autofahrer, die nicht fahren konnten (und vermutlich immer noch nicht können). Nach einigen Umwegen fanden wir dann doch das von Hannes gebuchte Hotel, doch der Name "Ruschke" war nicht angemeldet! Es war jedoch noch ein Zimmer frei. Unsere Räder fanden im Hinterhof Platz, wir hingegen in einem geräumigen Zimmer mit kaputtem Ventilator, kaputter Dusche, kaputten Bettgestellen, etc. (Dennis: "Alles kaputt!") Doch die zentrale Lage und der Preis ließen das Hotel für uns akzeptabel sein. Nach einem kleinen Schläfchen fuhren wir über das grässli(s)che Kopfsteinpflaster zur kleinen Sightseeingtour: Kollosseum, Bocca della Verità, Petersdom.

   

Als wir gerade wieder zu den Rädern gehen wollten, fand Hannes noch zwei unbenutzte Tickets für die Peterskuppel! Also stiegen wir die Stufen hinauf und genossen den tollen Blick über Rom. Vorbei an der Facolta Valdese und der Piazza Navona fuhren wir zur Spanischen Treppe. Den Abschluss bildete -wie sollte es anders sein- das Werfen einer Münze in die Fontana di Trevi.



Im volksnahen Stadtteil Trastevere fanden wir in der Nähe der Kirche Santa Maria eine gute Pizzeria mit einer netten Bedienung. Auf unserer Fahrt zurück zum Hotel verfuhren wir uns kräftig und landeten plötzlich vor dem Lateranpalast. Doch bald fanden wir den richtigen Weg und stimmten uns mit dem letzten mitgebrachten Pils auf den morgen bevorstehenden, ersten Tag auf Tour an.

  

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