Zwei
Jahre lang musste Italien warten, ehe es wieder von den legendären
Tourenradlern Johannes M. Ruschke und Dennis Jost heimgesucht wurde…
Um 13:10 verließ der IC 2305 bei strahlendem Sonnenschein den
Münsteraner Hauptbahnhof, mit Hannes an Bord. Dennis stieg in Köln
zu, das Team war komplett! Das Radabteil war mit mehr Rädern besetzt
als Ständer vorhanden waren. Doch die dicke Schaffnerin, die daraufhin
niemanden mehr in den Zug lassen wollte ("Dieser Zug ist ausreserviert")
hatte alles unter Kontrolle. Entlang am Rhein (vgl. die Freiburg-Tour
2002) erfuhr sich der Zug immer mehr Verspätung. In Mannheim, dem
letzten Halt vor unsern Umsteigebahnhof Karlsruhe, hatte der Zug 22
Minuten Verspätung. Da wir "nur" 20 Minuten Zeit zum
Umsteigen in Karlsruhe eingeplant und an diesem Tag keine weitere Möglichkeit
hatten, mit Zug und Rad nach München zu kommen, sahen wir uns schon
in Karlsruhe übernachten. Doch der Zug holte fünf Minuten
auf, und wir schafften es tatsächlich in wilden Fahrten über
die Karlsruher Bahnsteige, den Zug kurz vor der Abfahrt zu erreichen.
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Der Rest war Routine: der Zug kam pünktlich um 21:14 an, die
Temperatur in München war noch sehr lau. Also ging's ab über
den Stachus zum Marienplatz: Mit Weißbier ("O' zapft
is!") stießen wir erstmal auf die bevorstehende Tour
an. Gegen 23 Uhr verluden wir unsere Bikes in das Gepäckabteil
des Nachtzuges 265. In unserem 6-Liegeabteil schlossen wir Bekanntschaft
mit drei jungen Münchnerinnen, die auf dem Weg nach Levanto
(vgl. die Riviera-Tour 2001) waren. Gegen 23:45 verließ der
Zug den Münchener Hauptbahnhof, doch da saßen wir bereits
in einem Abteil neben unseren Rädern und sangen zusammen mit
unserem Faxe in die bayerische Nacht...
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Am Morgen spürten wir bereits die warme italienische Zugluft
und merkten überrascht, dass der Zug ½ Stunde zu früh
in Firenze ankam. Und als wir an der Abfahrtstafel nach dem nächsten
Zug Richtung Rom schauten, merkten wir, dass just in derselben Minute
(9:10 Uhr) ein Zug abfahren sollte. Also liefen wir zum Bahnsteig,
wo wir vom Schaffner (Avanti, Hophop!) zum schnellen Einstieg aufgefordert
wurden. Ein wenig mussten wir nachzahlen (wir hatten ja noch keine
Fahrkarte), die Freude darüber, dass wir zwei Stunden früher
nach Rom kamen, als geplant, überwog jedoch. Unsere Bäuche
hungrig, die Landschaft größtenteils vertrocknet, und
der Zug pünktlich - so gestaltete sich die drei Stunden währende
Fahrt nach Rom. Dort angekommen, bekamen wir sofort das römische
Verkehrschaos zu spüren: Überall Kopfsteinpflaster, Einbahnstraßen
und jede Menge Autofahrer, die nicht fahren konnten (und vermutlich
immer noch nicht können). Nach einigen Umwegen fanden wir dann
doch das von Hannes gebuchte Hotel, doch der Name "Ruschke"
war nicht angemeldet! Es war jedoch noch ein Zimmer frei. Unsere
Räder fanden im Hinterhof Platz, wir hingegen in einem geräumigen
Zimmer mit kaputtem Ventilator, kaputter Dusche, kaputten Bettgestellen,
etc. (Dennis: "Alles kaputt!") Doch die zentrale Lage
und der Preis ließen das Hotel für uns akzeptabel sein.
Nach einem kleinen Schläfchen fuhren wir über das grässli(s)che
Kopfsteinpflaster zur kleinen Sightseeingtour: Kollosseum, Bocca
della Verità, Petersdom.
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Als wir gerade wieder zu den Rädern gehen wollten, fand Hannes
noch zwei unbenutzte Tickets für die Peterskuppel! Also stiegen
wir die Stufen hinauf und genossen den tollen Blick über Rom.
Vorbei an der Facolta Valdese und der Piazza Navona fuhren wir zur
Spanischen Treppe. Den Abschluss bildete -wie sollte es anders sein-
das Werfen einer Münze in die Fontana di Trevi.
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Im volksnahen Stadtteil Trastevere fanden wir in der Nähe der
Kirche Santa Maria eine gute Pizzeria mit einer netten Bedienung.
Auf unserer Fahrt zurück zum Hotel verfuhren wir uns kräftig
und landeten plötzlich vor dem Lateranpalast. Doch bald fanden
wir den richtigen Weg und stimmten uns mit dem letzten mitgebrachten
Pils auf den morgen bevorstehenden, ersten Tag auf Tour an.
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