28.08.03 · Rom - Sabaudia · 121,0 km

 


Nach einer Nacht mit kaputtem Ventilator standen wir bereits früh auf, um den ersten offiziellen Tourtag optimal zu nutzen. Gegen 9:00 Uhr verließen wir das Castello und fuhren zum Hauptbahnhof. Dort mußten wir feststellen, dass es kein Zug mit Fahrradmitnahme nach Fiumicino (Flughafen) gab. Also mußten wir quer durch Rom zum Bahnhof Roma Ostiense fahren, den wir auch recht schnell fanden. Im Bahnhof war ein Sparmarkt, wo wir uns mit Getränken und Matsch-Pizza versorgten. Dann wurde die Zeit auf einmal knapp. Unser Zug kam in wenigen Minuten und es gab keine Aufzüge zu den Bahnsteigen. Nachdem wir erst galant die Räder über die Schienen tragen konnten, waren wir gezwungen, die 30 Kilo schweren Räder doch noch über Treppen hoch und runter zu schleppen, so dass wir nassgeschwitzt unser Gleis erreichten. Dort wollte der Zug auch schon losfahren. Ein unfreundlicher Schafner und die wenig hilfsbereiten Römer erschwerten uns den Zustieg, der zudem auch noch mit Taschen zu gestellt war. Es gab kein Fahrradabteil. Daher blockierten wir mit unseren Rädern den ganzen Gang, was uns die Wut einiger Mitfahrenden spüren ließ.


Nach einer knappen halben Stunde Fahrt kamen wir am Aeroporto Fiumicino an und quetschten uns aus dem Zug. Um 11:20 uhr waren wir draußen, die Sonne brannte, und die Tour konnte beginnen! Auf den ersten gut ausgeschilderten Kilometern überqerten wir den Tiber um dann in Richtung Küste abzubiegen. In Lido di Ostia fanden wir uns erst im Ghetto wieder ehe wir den Strand erreichten. Nach einer kleinen Pause machten wir das offizielle Tour-Start-Foto. Die Sonne brannte sehr heiß vom Himmel. Es waren über 35 Grad. Und wir spulten unsere Kilometer herunter.


Entlang der Küste standen tausende von Autos. Ganz Rom schien hier baden zu gehen. Die Strecke war gut ausgebaut und beschildert, so dass wir zwar abgekämpft, aber guter Dinge, uns im ersten Örtchen mit neuem Wasser eindeckten. Es ging immer weiter gradeaus. Das blaue Meer auf unserer rechten Seite wies uns den Weg. Der nächste Ort "Nettuno" bot auch für das männliche Auge attraktive Aussichten. Hier waren wir richtig!


Gegen 16:00 Uhr ging's weiter, wobei wir nun nicht mehr das Meer sehen konnten, da ein riesiges militärisches Testgelände dazwischen war, welches wir umfahren mußten. Gegen 17:40 Uhr fanden wir uns in einem Küstenörtchen wieder, dessen Strand uns gleich zum Baden einlud. Wir dachten uns, eine Abkühlung wäre jetzt genau das Richtige. Doch wir mußten feststellen, dass das Wasser mit ca. 28 Grad nicht wirklich erfrischend war. Trotzdem genossen wir das Bad. Dann noch schnell den Wasservorrat aufgefüllt und wieder aufs Rad geschwungen gen Monte Circeo, den wir schon in der Ferne sahen.

Die Straßenführung führte uns dann aber ins Landesinnere, um dann wieder nach einer 180°-Wendung zu Küste zu führen. Dann sahen wir einen langen Sandweg vor uns, der "nur" 4 Kilometer lang war und uns zum Schieben zwang. Als wir endlich wieder festen Boden unter den Rädern hatten behinderte uns eine Hackfresse mit Surfbrett in der Hand. Hannes rutschte mit seinem hinterrad in den Sand und konnte in letzter Sekunde einen Sturz vermeiden. Allerdings war die Schaltung voller Sand und bereitet nun erhebliche Probleme. Kurz vor Sabaudia entschieden wir uns für einen Campeggio kurz hinter der Stadt. Auf der Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit gab uns ein Einheimischer den Tipp, ins 800m (!) entfernte Sabaudia zu fahren. Der Supermarkt war auch ausgeschildert, allerdings nach ansteigendem Weg dann doch 3,5 km (!) entfernt. Als wir endlich ankamen, hatte er aber schon geschlossen. Daher kauften wir in einem kleinen Alimentari nur das Nötigste. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und wir fuhren die letzten 6km zum Campeggio. Dieser war überteuert und schlecht. Wir setzten uns auf einen Stein, aßen und tranken unser erstes Nastro Azzuro. Anschließend machten wir noch einen kleinen Rundgang über den Campeggio. Die Hitze wollte nicht weichen und so war es später im Zelt äußerst stickig, was nicht gerade für eine angenehme Nachtruhe sorgte.


  

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