31.08.03 · Neapel - Agropoli · 116,8 km

 


Gegen 8:00 Uhr machte Dennis eine schlimme Entdeckung. Unser Badezimmer war übervölkert von Ameisen, die scheinbar besonderes Interesse am Mülleimer hatten, und so ihre Straßen quer über die Dusche und die Fliesen gezogen hatten. Wir machten uns dennoch fertig für den nächsten Tourtag und waren schon gegen 9:30 Uhr nach einem typisch südländisch (südländisch=spartanisch) Frühstück zur Abfahrt bereit.


Die Sonne schien vom blauen Himmel und wir fuhren über die extra für uns gesperrten Straßen (nagut, auch für ein paar Inline-Skater) von Neapel. Das folgende Panorama zeigt die schöne Silhouette Neapels:


Das es aber auch anders aussehen konnte zeigte anschließend. Denn die zuvor noch vorbildlich geteerten Straßen wichen holprigen Pflasterstrecken mit Löchern, die unseren Rädern arg zu schaffen machten. Aber wir bissen uns durch und gelangten über diverse Vororte Neapels langsam aber sicher aus der Stadt heraus. Auf dem Weg fanden wir noch eine Bar, deren Publikum uns euphorisch aber auch etwas ungläubig mit den besten Wünschen bedachte. ("Bici, Bici!"). Weiter ging es entlang des Vesuvs durch viele Städtchen.


In Torre Anunziata mußten wir uns entscheiden. Sollten wir den Umweg über die Halbinsel der Amalfi-Küste mit ihren für bepackte Räder quasi unbezwingbarem Bergen nehmen, oder die Abkürzung vorbei an der überaus sehenswerten antiken Stadt Pompej wählen? Wir entschieden uns für die letztere Variante und sahen gegen 13:15 Uhr die Ruinen von Pompej vor uns. Unser Tip für alle, denen der überhöhte Eintritt zu teuer ist: Man kann auch einfach durch den Ausgang hineingehen und gekonnt dem Zeitunglesenden Wächter entgehen. Natürlich haben wir das nicht gemacht...


Anschließend fraßen wir Kilometer um Kilometer. Die Straße führte uns nach Nocera Inferiore, wo wir in einer Bar völlig übers Ohr gehauen wurden. Ab dann ging es leicht bergauf, allerdings war diese Steigung kaum wahrzunehmen, da uns ein schöner Rückenwind begleitete. Wie hoch wir doch eigentlich waren wurde erst bei der folgenden Abfahrt deutlich. Diese war wirklich klasse und brachte uns eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h und das bei einigen Serpentinen. Bei Vietri sul Mare waren wir wieder an der Küste und genossen einen herrlichen Blick auf die Amalfiküste. Auf der anderen Seite war die Stadt Salerno zu sehen, wo wir gegen 16:00 Uhr an der Promenade eine Pause einlegten.


Nach dieser kurzen Stärkung ging es weiter zu unserem heutigen Ziel Agropoli. Unterwegs nahmen wir in der aufgewühlten Brandung ein Bad im Meer, und das trotz vieler Steine, die uns das stehen erschwehrten. Die Straße ging von nun an nur noch gerade aus bis wir um 19:00 Uhr die antike griechische Ausgrabungsstätte Paestum besichtigten. Danach suchten wir vergeblich nach der Jugendherberge, ehe wir bemerkten, dass sich diese erst im 10km entfernten Agropoli befand. Das war dann aber auch kein Problem und so fuhren wir in der einsetzenden Dämmerung nach Agropoli, wo wir gegen 20:30 Uhr ankamen. Dort fanden wir die Jugendherberge, die sich als kleines idylisches Häuschen entpuppte. Wir bekamen ein Achter-Zimmer nur für uns allein, duschten, und nahmen auf der Terrasse unser Abendessen ein.


  

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