Nach einer Nacht mit kaputtem Ventilator standen wir bereits früh
auf, um den ersten offiziellen Tourtag optimal zu nutzen. Gegen 9:00
Uhr verließen wir das Castello und fuhren zum Hauptbahnhof. Dort
mußten wir feststellen, dass es kein Zug mit Fahrradmitnahme nach
Fiumicino (Flughafen) gab. Also mußten wir quer durch Rom zum
Bahnhof Roma Ostiense fahren, den wir auch recht schnell fanden. Im
Bahnhof war ein Sparmarkt, wo wir uns mit Getränken und Matsch-Pizza
versorgten. Dann wurde die Zeit auf einmal knapp. Unser Zug kam in wenigen
Minuten und es gab keine Aufzüge zu den Bahnsteigen. Nachdem wir
erst galant die Räder über die Schienen tragen konnten, waren
wir gezwungen, die 30 Kilo schweren Räder doch noch über Treppen
hoch und runter zu schleppen, so dass wir nassgeschwitzt unser Gleis
erreichten. Dort wollte der Zug auch schon losfahren. Ein unfreundlicher
Schafner und die wenig hilfsbereiten Römer erschwerten uns den
Zustieg, der zudem auch noch mit Taschen zu gestellt war. Es gab kein
Fahrradabteil. Daher blockierten wir mit unseren Rädern den ganzen
Gang, was uns die Wut einiger Mitfahrenden spüren ließ.
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Nach einer knappen halben Stunde Fahrt kamen wir am Aeroporto Fiumicino
an und quetschten uns aus dem Zug. Um 11:20 uhr waren wir draußen,
die Sonne brannte, und die Tour konnte beginnen! Auf den ersten
gut ausgeschilderten Kilometern überqerten wir den Tiber um
dann in Richtung Küste abzubiegen. In Lido di Ostia fanden
wir uns erst im Ghetto wieder ehe wir den Strand erreichten. Nach
einer kleinen Pause machten wir das offizielle Tour-Start-Foto.
Die Sonne brannte sehr heiß vom Himmel. Es waren über
35 Grad. Und wir spulten unsere Kilometer herunter.
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Entlang der Küste standen tausende von Autos. Ganz Rom schien
hier baden zu gehen. Die Strecke war gut ausgebaut und beschildert,
so dass wir zwar abgekämpft, aber guter Dinge, uns im ersten
Örtchen mit neuem Wasser eindeckten. Es ging immer weiter gradeaus.
Das blaue Meer auf unserer rechten Seite wies uns den Weg. Der nächste
Ort "Nettuno" bot auch für das männliche Auge
attraktive Aussichten. Hier waren wir richtig!
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Gegen 16:00 Uhr ging's weiter, wobei wir nun nicht mehr das Meer
sehen konnten, da ein riesiges militärisches Testgelände
dazwischen war, welches wir umfahren mußten. Gegen 17:40 Uhr
fanden wir uns in einem Küstenörtchen wieder, dessen Strand
uns gleich zum Baden einlud. Wir dachten uns, eine Abkühlung
wäre jetzt genau das Richtige. Doch wir mußten feststellen,
dass das Wasser mit ca. 28 Grad nicht wirklich erfrischend war.
Trotzdem genossen wir das Bad. Dann noch schnell den Wasservorrat
aufgefüllt und wieder aufs Rad geschwungen gen Monte Circeo,
den wir schon in der Ferne sahen.
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Die
Straßenführung führte uns dann aber ins Landesinnere,
um dann wieder nach einer 180°-Wendung zu Küste zu führen.
Dann sahen wir einen langen Sandweg vor uns, der "nur" 4 Kilometer
lang war und uns zum Schieben zwang. Als wir endlich wieder festen Boden
unter den Rädern hatten behinderte uns eine Hackfresse mit Surfbrett
in der Hand. Hannes rutschte mit seinem hinterrad in den Sand und konnte
in letzter Sekunde einen Sturz vermeiden. Allerdings war die Schaltung
voller Sand und bereitet nun erhebliche Probleme. Kurz vor Sabaudia
entschieden wir uns für einen Campeggio kurz hinter der Stadt.
Auf der Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit gab uns ein Einheimischer
den Tipp, ins 800m (!) entfernte Sabaudia zu fahren. Der Supermarkt
war auch ausgeschildert, allerdings nach ansteigendem Weg dann doch
3,5 km (!) entfernt. Als wir endlich ankamen, hatte er aber schon geschlossen.
Daher kauften wir in einem kleinen Alimentari nur das Nötigste.
Mittlerweile war es schon dunkel geworden und wir fuhren die letzten
6km zum Campeggio. Dieser war überteuert und schlecht. Wir setzten
uns auf einen Stein, aßen und tranken unser erstes Nastro Azzuro.
Anschließend machten wir noch einen kleinen Rundgang über
den Campeggio. Die Hitze wollte nicht weichen und so war es später
im Zelt äußerst stickig, was nicht gerade für eine angenehme
Nachtruhe sorgte.

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