Schon recht früh wurden wir an diesem Morgen um 7:45 Uhr geweckt.
In unserem Zelt krabbelten zwei Kakerlacken-Skorpion-ähnliche Insekten,
die sich häuslich einrichten wollten. Doch sie hatten die Rechnung
ohne den Wirt gemacht, denn wir waren schon mit ganz anderen Herausforderungen
auf dieser Tour fertiggeworden. So blieb für die eckligen Dinger
nur ein kleines Abschiedsphoto. Abschiednehmen vom Campeggio für
uns hieß es dann gegen 9 uhr. Wir wollten ordentlich Fahrt machen,
doch sobald wir wieder auf der Hauptstraße waren, fielen auf einmal
leichte Regentropfen. Also legten wir unter dem Vordach eines Hauses
unsere Frühstückspause unsere Frühstückspause ein.
Doch schon bald hörten die Tropfen auf, und wir konnten unsere
Tour fortsetzen.
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Der nächste Berg stand an! Hoch oben trohnte die Pilgerkirche
von Indari, wo an diesem Samstag das Fest der schwarzen Madonna
gefeiert wurde. Während wir den Berg in der schwülen Luft
des von Ferne drohenden Gewitters hochfuhren, pilgerten viele Menschen
zur Kirche. Gegen 10:30 waren wir oben angelangt. Dort war (für
einen Sonntag) viel los: Ausflugsbusse, Autos und Menschen standen
dicht gedrängt (und das alles nur wegen uns? ;-)).
Dann stand uns eine schöne Abfahrt bevor, die länger war
als die Auffahrt!
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In Patti fanden wir tatsächlich noch einen geöffneten
Supermercato. Von dort aus fanden wir wieder den Weg zur Küste
und machten ordentlich Tempo. Bei Gioiosa Marea gelangten wir auf
eine gut ausgebaute Küstenstraße, die sich zwischen Bergen
und Steilküste schlängte. In der Ferne konnten wir immer
wieder die Liparischen Inseln sehen. Bei Brolo war leider die Fahrbahndecke
für uns noch nicht fertig, zudem stieg die Straße langsam
an. Nach einigen Buchten sahen wir den nächsten Felsen ins
Meer hineinragen. Nachdem wir auch diesen bravourös bewältigt
hatten, legten wir unsere Mittagspause gegen 13:30 Uhr in Capo d'Orlando
bei wiederum strahlendem Sonnenschein ein. Dort aß vor unseren
hungrigen Augen eine italienische Großfamilie leckere Pasta
und wollte uns nichts abgeben. Unsere trockenen Brote waren nicht
wirklich eine Alternative. :-( Danach ging's wieder auf die Hauptstraße
mit ihrer oft nicht nachvollziehbarenden und demotivierenden Straßenführung.
Kurze Rast machten wir in einer Bar, wo uns die italienischen Opis
viel Freude machten. Vor der Bar machten wir es uns gemütlich
und konnten uns der Studie der Fiat Pandas widmen. Auch hier wurde
ordentlich gecruist! Die SS 113 führte uns weiter, nun auch
vermehrt über lange Brücken, die erstaunlich gut ausgebaut
waren. Auch wegen des geringen Verkehrs fraßen wir wieder
viele Kilometer! In San Stefano di Camastra, der Keramik-Hochburg
Siziliens, fragten wir einen Verkäufer nach dem nächsten
Campeggio. Dies ist deswegen so erwähnenswert, da er so ziemlich
der einzige Italiener auf dieser Tour war, der korrekte Auskunft
geben konnte! Nach einer kurzen Rast an einer Bar mit Matsch-Pizza
und Granite fanden wir dann auch den noch ca. 20 km entfernten Campeggio
gegen 18:15 Uhr. Er befand sich etwa 3 km hinter Castell di Tusa.
Er war zwar sehr einfach, jedoch malerisch abseits der Straße
direkt am Meer gelegen.
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Nach über 110 km hatten wir uns ein Bad verdient. Der Strand
war zwar steinig, das Wasser jedoch sehr klar. Das Tretboot für
Kinder machte uns viel Freude! Nach einigen Problemen beim Verlassen
des Campeggios fanden wir in Castell di Tusa eine nette kleine Mafiosi
Pizzeria. Asl wir dort den besten Tisch beschlagnahmten, zogen wir
die bösen Blicke sämtlicher Mafiosi auf uns. Das Essen
war ganz ok, und recht preiswert (15€). Als wir anschließend
in einer Gelateria unsere Räder abstellen wollten, wütete
die alte Mama im oberen Stockwerk wie ein Rohrspatz. Wie gut, dass
wir die italienischen Schimpfwörter nicht verstanden. Trotzdem
gönnten wir uns 2 Granite und beendeten den Abend auf dem Campeggio
mit fröhlichen Peronis.
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