07.09.03 · Bazia - Castel di Tusa · 117,4 km

 


Schon recht früh wurden wir an diesem Morgen um 7:45 Uhr geweckt. In unserem Zelt krabbelten zwei Kakerlacken-Skorpion-ähnliche Insekten, die sich häuslich einrichten wollten. Doch sie hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn wir waren schon mit ganz anderen Herausforderungen auf dieser Tour fertiggeworden. So blieb für die eckligen Dinger nur ein kleines Abschiedsphoto. Abschiednehmen vom Campeggio für uns hieß es dann gegen 9 uhr. Wir wollten ordentlich Fahrt machen, doch sobald wir wieder auf der Hauptstraße waren, fielen auf einmal leichte Regentropfen. Also legten wir unter dem Vordach eines Hauses unsere Frühstückspause unsere Frühstückspause ein. Doch schon bald hörten die Tropfen auf, und wir konnten unsere Tour fortsetzen.


Der nächste Berg stand an! Hoch oben trohnte die Pilgerkirche von Indari, wo an diesem Samstag das Fest der schwarzen Madonna gefeiert wurde. Während wir den Berg in der schwülen Luft des von Ferne drohenden Gewitters hochfuhren, pilgerten viele Menschen zur Kirche. Gegen 10:30 waren wir oben angelangt. Dort war (für einen Sonntag) viel los: Ausflugsbusse, Autos und Menschen standen dicht gedrängt (und das alles nur wegen uns? ;-)). Dann stand uns eine schöne Abfahrt bevor, die länger war als die Auffahrt!


In Patti fanden wir tatsächlich noch einen geöffneten Supermercato. Von dort aus fanden wir wieder den Weg zur Küste und machten ordentlich Tempo. Bei Gioiosa Marea gelangten wir auf eine gut ausgebaute Küstenstraße, die sich zwischen Bergen und Steilküste schlängte. In der Ferne konnten wir immer wieder die Liparischen Inseln sehen. Bei Brolo war leider die Fahrbahndecke für uns noch nicht fertig, zudem stieg die Straße langsam an. Nach einigen Buchten sahen wir den nächsten Felsen ins Meer hineinragen. Nachdem wir auch diesen bravourös bewältigt hatten, legten wir unsere Mittagspause gegen 13:30 Uhr in Capo d'Orlando bei wiederum strahlendem Sonnenschein ein. Dort aß vor unseren hungrigen Augen eine italienische Großfamilie leckere Pasta und wollte uns nichts abgeben. Unsere trockenen Brote waren nicht wirklich eine Alternative. :-( Danach ging's wieder auf die Hauptstraße mit ihrer oft nicht nachvollziehbarenden und demotivierenden Straßenführung. Kurze Rast machten wir in einer Bar, wo uns die italienischen Opis viel Freude machten. Vor der Bar machten wir es uns gemütlich und konnten uns der Studie der Fiat Pandas widmen. Auch hier wurde ordentlich gecruist! Die SS 113 führte uns weiter, nun auch vermehrt über lange Brücken, die erstaunlich gut ausgebaut waren. Auch wegen des geringen Verkehrs fraßen wir wieder viele Kilometer! In San Stefano di Camastra, der Keramik-Hochburg Siziliens, fragten wir einen Verkäufer nach dem nächsten Campeggio. Dies ist deswegen so erwähnenswert, da er so ziemlich der einzige Italiener auf dieser Tour war, der korrekte Auskunft geben konnte! Nach einer kurzen Rast an einer Bar mit Matsch-Pizza und Granite fanden wir dann auch den noch ca. 20 km entfernten Campeggio gegen 18:15 Uhr. Er befand sich etwa 3 km hinter Castell di Tusa. Er war zwar sehr einfach, jedoch malerisch abseits der Straße direkt am Meer gelegen.


Nach über 110 km hatten wir uns ein Bad verdient. Der Strand war zwar steinig, das Wasser jedoch sehr klar. Das Tretboot für Kinder machte uns viel Freude! Nach einigen Problemen beim Verlassen des Campeggios fanden wir in Castell di Tusa eine nette kleine Mafiosi Pizzeria. Asl wir dort den besten Tisch beschlagnahmten, zogen wir die bösen Blicke sämtlicher Mafiosi auf uns. Das Essen war ganz ok, und recht preiswert (15€). Als wir anschließend in einer Gelateria unsere Räder abstellen wollten, wütete die alte Mama im oberen Stockwerk wie ein Rohrspatz. Wie gut, dass wir die italienischen Schimpfwörter nicht verstanden. Trotzdem gönnten wir uns 2 Granite und beendeten den Abend auf dem Campeggio mit fröhlichen Peronis.


  

07.09.2003 Sollte die Navigationsleiste fehlen, bitte hier klicken