21.08.06 · Ravenna - Ferrara · 87,1 km

 

Nach dem Auschecken deponierten wir unsere Sachen in einem Schrank der Ostello, um uns die Stadt etwas anzusehen.

Der erste Anlaufpunkt war aber die Western Union Bank, wo Dennis das Geld abholen konnte, das seine Eltern überwiesen hatten. So nahm das Vergessen der EC-Karte doch noch ein gutes Ende. Anschließend holten wir uns ein Sammelticket für 6,50 Euro, um uns diverse Mosaiken und Grabmäler von Ravenna ansehen zu können. Nach dieser kleinen Sightseeing-Tour am vormittag holten wir unsere Sachen, packten die gesamte Bagage auf die Räder und besuchten noch den gegenüber der Ostello liegenden Coop, um unsere Vorräte aufzustocken.

Gegen 12:30 Uhr ging es dann los und wir machten uns auf den Weg nach Ferrara. Die Rausfahrt aus Ravenna gestaltete sich allerdings etwas schwierig, aber nach einem weiten Bogen um die Stadt finden wir schließlich die richtie Straße, die uns mit Gegenwind empfängt. Was macht man in so einer Situation, natürlich Windschattenspielchen, so dass immer nur einer dem vollen Wind ausgesetzt ist. Gegen 13:30 steht dann die erste Pause in Alfonsine an, nachdem wir schon 16 Kilometer zurückgelegt haben. Dort waren aber merkwürdige Insektenviecher heimisch, so dass wir uns schon bald wieder ans Kilometerfressen machen. Dabei geht es durch San Biago, Argenta, Consandolo und Portomaggiore. Die Landschaft war geprägt von Pfirsich- und Apfelplantagen. Um 15:45 Uhr machten wir nach rund 40km eine Pause an einer Kirche, um danach weiter Kilometer zu fressen.

Um 17:30 Uhr machten wir Halt an einem Straßenstand mit Pfirsichen, die sich allerdings als ziemlich hart herausstellten (Foto). Anschließend ging es weiter auf unserer Route Richtung Ferrara, wobei nun die Kräfte etwas nachließen. Dies wurde durch kleine Apfelspielchen kompensiert, die zudem die Stimmung auflockerten. Später waren wir dann endlich in Ferrara, wo die Suche nach dem Campingplatz zu einer kleinen Irrfahrt wurde. Die Beschilderung war mehr als widersprüchlich, führte uns dann aber in Kombination mit Passanten-Fragen schließlich doch ans Ziel. Vor Ort waren wir dann aber nicht mehr so gut gestimmt. Der Campingplatz hatte eine äußerst unfreundliche Aura. Wir wurden angemault, dass unsere bicis im Weg stehen würden und sollten eine Erklärung unterschreiben, die übersetzt so viel bedeutete, dass wir unsere Privatsphäre komplett aufgeben würden. Die Patznase an der Anmeldung hatte zudem noch schlechte Laune, die sie an uns auslassen wollte. Unsere Entscheidung fiel einstimmung und prompt: "Wir hauen ab und hoffen noch was anders zu finden. Hier wollen wir nicht bleiben!" Kurz darauf fragen wir eine nette Passantin am Wegesrand, welche uns auch direkt den Weg zu einer günstigen Herberge beschreiben kann. Und was finden wir: eine neue eröffnete Jugendherberge zentral gelegen am Rande der Innenstadt. Natürlich waren wir jetzt mehr als happy, so dass uns auch der etwas teure Preis nicht abschrecken konnte. Das Personal war freundlich, die Herberge zentral, die Zimmer etwas komisch ikea-style-mäßig möbiliert aber alles neu und großzügig. Der Poitier gab uns zwei Pizzeria-Tipps. Die eine fanden wir nicht und die andere hatte "chiuso per ferie", also Betriebsferien. Also zogen wir weiter in die Innenstadt und erlebten die tolle Ferrara-Musikparty "Buskers", welche sich als größtes Straßenfest in Italien herausstellte. Es war eine tolle Stimmung. Überall wurde musiziert und ganz Ferrara war auf den Beinen. Da der Hunger nun allerdings immer größer wurde, entschieden wir uns für die Trattoria Woodpecker. Dort war es einigermaßen lecker, aber wir haben schon besser gegessen. Nun ja, wir genießen den Vino und die mitreissende Straßenfeststimmung mit zahlreichen Musikgruppen und italienischen Schönheiten. Die Jugendherberge hatte bis 1 Uhr geöffnet, so dass wir den Tag bis ca. halb 1 ausklingen lassen konnten und uns dann auf den Weg ins Bett machten. Hier noch zwei Videos vom "Buskers"-Fest:


  

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