22.08.06 · Ferrara - Modena · 79 km

 

In der Ostello gab es kein Frühstück, daher checkten wir zeitig aus und frühstückten auf der Treppe des Rathauses, welches sich direkt im Centro von Ferrara befindet. Um kurz nach 10 Uhr ging es nach einem kurzen Dehnen in westlicher Richtung raus aus der Stadt.

Wir hatten uns am Abend vorher spontan dazu entschieden, dass die Balsamico-Stadt Modena unser Tour-Ziel werden sollte. Der erste Halt fand heute kurz nach elf Uhr beim Conad in Vigarano statt. Weiter ging es gen Süden. Wir kamen gut voran und fraßen trotz der heutigen Hitze (wohl der heißeste Tour-Tag) Kilometer um Kilometer. Während unserer Mittagspause in San Matteo della Decima versuchten wir (schon ein wenig erschöpft) unter den spärlichen Bäumen etwas Schatten zu finden. Der Ort und wir waren ausgetrocknet: nirgendwo gab es anständiges Wasser (oder es war zu teuer)! In San Giovanni in Persiceto folgten wir der Strada Richtung Richtung Modena, die bis Nonatola schnurgerade verlief. Dort rasteten wir gegen 16 Uhr beim Coop, ehe wir die restlichen 15 km bis nach Modena auf uns nehmen wollten. Doch einige Kilometer nach Nonatola hatte Hannes am Hinterrad einen Platten. Wir hielten an einen Einfahrt, luden das Gepäck ab, und versuchten den Reifen zu flicken. Da luden uns auf einmal drei ziemlich schräge Gestalten (eine Frau und zwei Männer mit Hund, siehe Photo!) ein, auf ihrem Hof den Reifen zu reparieren. Sie unterhielten sich wild gestikulierend mit uns und boten uns Cola und Bier (!) an. Obwohl die Drei von der Tankstelle, ähh Hof schon zeimlich merkwürdig zu seien schienen, waren sie sehr hilfsbereit. Zuerst fuhr der eine Typ mit Hannes in seinem Auto zum Haus seiner Mutter, um eine Schraube zu besorgen. Als sich dann später herausstellte, dass der Flicken etwas alt und der Schlauch vollständig hinüber war, fuhr die Frau mit Hannes zurück nach Nonatola, um im dortigen Rad-Laden einen Schlauch zu besorgen. In der Zwischenzeit „unterhielten“ sich die beiden Männer mit Dennis, obwohl sie kaum Englisch und Dennis kein Italienisch sprachen… Nachdem der Schaden endlich behoben war, boten uns die Drei noch an, auf dem Hof zu übernachten. Doch wir lehnten dankbar ab und nahmen nach einem Abschiedsphoto endlich die restlichen Kilometer in Angriff.

In Modena bogen wir zunächst falsch ab, so dass wir unsere Bicis hinter dem Bahnhof eine Unterführung runter und wieder rauf schleppen mussten. Doch fanden wir schnell die zentral gelegene und von innen frisch renovierte Ostello. Nun war es fast 20 Uhr, obwohl die reine Fahrtzeit unter 4 Stunden (80Km!) betragen hatte. Wir bekamen ein Dreier-Zimmer, welches an eine Loggia angrenzte. Dies war sehr praktisch, konnten wir doch hier mit dem Trangia-Kocher unter freiem Himmel ein leckeres Süppchen (siehe Viedeo!) kochen. Nebenan schwuchtelten zwei komische Möchtegern-Franzosen rum, die dann doch Russen waren. Nach dem Essen gingen wir ins Centro, wo wir Zeuge einer lustigen Verfolgung wurden: Auf einmal kam so ein Typ um die Ecke gerannt, hinter ihm, ebenfalls rennend, ein Polizist, der irgendetwas Undefinierbares („Posta Te!“?) in unsere Richtung brüllte. Wir wollten schon fast mit rennen und auch brüllen ;-) Nachher sahen wir, dass es sich wohl um einen Bici-Dieb gehandelt hat. Außer einem guten Eis hatte Modena Abends nicht viel zu bieten, so dass wir in der Ostello bei Musik und Birra die letzte Etappe ausklingen ließen.

 

 

 

  

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