05.09.08 · Douarnenez - Morlaix · 95,66 km

 

Gleich am Morgen wartete eine kernige Steigung auf uns, und auch die kommenden Kilometer wurden hügelig. Das Wetter sollte heute noch schlechter werden. Schon nach wenigen Kilometerm mussten wir wegen eines starken Schauers eine Pause einlegen und fuhren dann mit Regenjacken und –schuhen weiter. Da das Wetter so schlecht bleiben sollte, hatten wir uns vorgenommen, quer durchs Land bis an die Nordküste zu fahren (und somit die Küste westlich von Brest links liegen zu lassen). Unsere nächste Pause legten wir in Locronan (?) ein, einem kleinen pittoresken Städtchen, welches laut Reiseführer schon Kulisse für einen Kinofilm war. Die Abfahrt Richtung Chateaulin war klasse, und auch die Sonne wollte sich da kurz zeigen. Doch dann begann die regenreiche Leidenszeit der jungen Dennis J. und Hannes R: Bei der Fahrt übers Land wollte der Dauerregen einfach nicht aufhören. Wie unter dem engen Vordaches eines Hauses, welches sich an der Kreuzung zur Hauptstraße nach ? befand, stellten wir uns immer wieder unter, doch davon wurde einem auch nur kalt… Nachdem wir dann einige Kilometer auf der Hauptstraße gefahren waren, krachte wenige Meter entfernt von uns ein Blitz ein, so ein Schreck! Als wir da so standen, um uns von dem Schreck zu erholen, rätselten wir darüber, dass die Autobahn, die man nun deutlich hörte, gar nicht auf der Karte eingezeichnet war. Doch dann kam die Autobahn immer näher … und entpuppte sich als ganz krasser Hagel-/Regen-Schauer…schlimmer ging’s kaum! Auch die Mittagspause in ? ließ uns bei zugigem Wind nur kälter werden. Das Gewitter hatte einen Stromausfall verursacht, und an mehreren Stromleitungen waren Reparaturarbeiten im vollen Gange. Nach einer kurzen Abfahrt ging es dann langsam und zäh auf 350m hoch, wir hatten uns tatsächlich den höchsten Punkt der Bretagne ausgesucht. Beim Starkregen zog sich der Anstieg hin, oder um es kurz zu machen, es war nass, kalt, grau in grau! Endlich oben hatten wir dann kurze Zeit Rückenwind, doch auch die anschließende Fahrt auf der Höhe blieb ausgenommen von einem schönen Blick auf einen großen Stausee ohne landschaftlich Sehenswertes. Und so fraßen wir allmählich die Kilometer. Nass durch und durch konnten wir dann endlich eine megalange Abfahrt in Angriff nehmen, bei der wir in 60 Minuten fast so viele Kilometer schafften wie in den drei Stunden vorher. In Morlaix angekommen, riefen wir die Gite im Vorort St. Martin des Champs an, die wir aber zunächst nicht fanden, da es anscheinend mehrere Orte mit dem selben Namen rund um Morlaix gibt. Die Gite selber war ein schickes altes, aber etwas verwahrlostes Anwesen etwas außerhalb der Stadt. Nachdem wir unsere Taschen aufs Zimmer immer in den 2. Stock gehievt hatten, fuhren wir noch einmal in die Stadt, um wieder Würste, Mikrowellenfraß und Bierchen einzukaufen. Im kleinen Bad neben unserem großen Zimmer gab es einen kleinen Heizlüfter, der die ganze Nacht auf Hochtouren lief, um unsere Sachen trocken zu bekommen. Wie so oft fielen wir wieder recht früh in die Betten und hätten auch früh schlafen können, wenn nicht die anderen Gäste gemeint hätten, ihre Dose-Ananas so ungeschickt aufmachen zu müssen, dass gleich da halbe Geschirr der Küche dabei zu Bruch geht!

  

05.09.2008 Sollte die Navigationsleiste fehlen, bitte hier klicken