06.09.08 · Morlaix - Trébeurden · 80,47 km

 

Euphorisch von den Sonnenstrahlen, die uns am morgendlichen Himmel begrüßen, packen wir so schnell unsere Sachen ein, dass wir Dennis‘ Regenschuhe im Keller sowie Bier und leckeren Käse im Kühlschrank der Gîte vergessen.  Doch Hauptsache, das Wetter spielt endlich mit! Und so radeln wir zügig mit Rückenwind zum Meer und genießen die Landschaft bei endlich mal blauem Himmel. In einem kleinen Supermarkt gehen wir zur Haupteinkaufszeit der Rentnerschaft des Ortes einkaufen und müssen ewig an der Kasse warten (Immerhin gab es hier ganz feine Sachen an der Fleischteke!). In der Zwischenzeit sind schon wieder Regenwolken aufgezogen, die uns dann hartnäckig bis zum späten Nachmittag begleiten sollten. Eigentlich wollten wir immer an der Küste entlang fahren, doch dies war gar nicht so einfach, und so kamen wir direkt in die Stadt x. A propos Einkauf im Rentnersupermarkt: Da der Regen jetzt wieder ziemlich fies war, setzen wir uns unter die Überdachung einer Pharmacie und aßen bereits um 11:30 (also beste Altenheimzeit!) unser Mittagessen. Weiter durch den Regen suchen wir die nach Küstenstraße und sind uns nicht immer sofort im Klaren darüber, wo es lang gehen soll (Dennis: „Laut der Karte gibt es nur eine Möglichkeit, zur Küste zu kommen.“ Hannes: „Richtig!“ Dennis: „Also nach…“ Hannes: „Rechts!“ / Dennis (zeitgleich): „Links!“). Wenig später haben wir die Küste dann doch gefunden und machen an einem Schild, auf der die vor uns liegende Bucht bei Sonnenschein abgebildet ist ein Photo der Marke „Ja, so schön hätte es aussehen können…“. Die Küstenstraße führte uns leicht auf und ab direkt ab Meer entlang, bis sie ganz plötzlich zu Ende war und wir ins Landesinnere weichen mussten. Nun wurde auch der Regen wieder stärker und zwang uns zu Pausen und ermöglichte uns zu klassischen Regenphotos mit schwarz verhangenem Himmel. In der Stadt L. ist mal wieder eine gigantische Ebbebucht mit traurig trocken liegenden Booten zu bewundern, die wir gleich ablichten. Die Küstenstraße bis St. Michel en Greve ist schön, bietet aber einige kleinere Steigungen. Und da war sie dann auch wieder: Die allseits beliebte Apfelparty (vgl. Tour 2006), bei der es dabei ankommt, Äpfel über die Straße zu kullern, die dann möglichst von Autos zu Cirde verarbeitet werden sollen… kaum zu glauben, womit man sich so spaßig die Zeit vertreiben kann! Die Hauptstraße nach Lannion zog sich dann ziemlich hin, doch belohnte uns auf ihren letzten Metern mit einer krass steile Abfahrt von 12(?) %. Doch dann ging es auch bald wieder kernig bergan bis zu einem Supermarkt, wo Dennis seine alte Schlosshalterung (vgl. die Tour 2003: das dazugehörige Schloss hängt wahrscheinlich immer noch auf dem „Campeggio Baia Domizia“ zwischen Rom und Neapel!) abmontierte, denn: Jedes Gramm weniger zählt! Bei leichtem Gegenwind, aber auf einmal wieder wunderbarem Wetter fuhren wir die restlichen 15 Kilometer nach Trebeurden. Die Touriinfokarte am Ortseingang konnte uns mit seinen kaputten Lämpchen auf der Karte nicht helfen, doch bald sahen wir einen Panoramapunkt ausgeschildert, der es in sich hatte, und für die Strapazen des Tages entschädigte (Siehe Film/Photos). Wir kaufen noch schnell etwas ein und fahren dann zur zwar hässlichen, aber wunderschön in der Nähe einer Sandbucht etwas außerhalb des Ortes gelegenen Jugendherberge. Diese ist ziemlich heruntergekommen, was man nicht nur an den Sanitäranlagen merken sollte… Abends kochten wir uns noch etwas und saßen zusammen mit anderen Gästen in der Selbstversorgerküche. Auf ein Pilschen gingen wir noch zum Strand, ehe wir uns ins Bett legten. Doch die Nach sollte wahrlich kein Vergnügen werden. Hannes‘ hatte zum Glück Oropax mit und konnte so wenigstens ein bisschen in dem Stinkezimmer schlafen. Doch Dennis hielt es nicht lange aus, nahm seine Matratze und legte sich in ein Durchgangszimmer (wo die Nacht auch nicht gerade ruhig werden sollte): In unserem Sechser Zimmer schlief ein ca. 70 Jahre alter stark angetrunkener Mann, der so erbärmlich laut schnarchte und röchelte, dass man es vermutlich bis nach Paris gehört hat (ganz zu schweigen davon, dass er irgendwann ins Bett gemacht hat)!

  

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