10.09.08 · Cancale - Granville · 111,16 km

 

Am nächsten Morgen fahren wir nach einem guten Frühstück zunächst mal in die hübsche kleine Innenstadt von Cancale. Vorbei am Hafen geht es dann auf einer Straße, die eine Schleife rauf zum Berg macht, zu einer Brücke, die uns wiederum auf die Hauptstraße führt, die wir quasi bis zum Ende der Tour nur noch selten verlassen werden. Zunächst haben wir einigen Gegenwind, doch allmählich bald haben wir den ersten Teil der lang gezogenen „Baie du Mont St. Michel“ abgefahren und der Wind kommt von der Seite bzw. mit zunehmender Fahrtdauer bekommen wir sogar Rückenwind. Wir fressen Kilometer um Kilometer und haben nach 1 ½ Stunden schon über 30 km auf dem Tacho. Bei le Vivier sur Mer rasten wir bei einem „Pique Nique“- Platz und genießen die Sonnenstrahlen. Vorbei an vielen alten Moulins geht es weiter zur allmählich immer größer werden Abtei. Da heute Montag ist, haben viele Boulangerien geschlossen, so auch in Cherrieux und St. Broladre. Dort geht die Straße an einem Hügelhang entlang. Bald darauf fahren wir von der Hauptstraße weg und nehmen die Abkürzung über Quatre-Salines quer durch die Binsenlandschaft. Auf einmal haben wir ein wenig Gegenwind, doch unser Mittagsziel rückt immer näher. Nach einer Verwirrung, wo wir uns genau auf der Karte befinden, haben wir endlich die Brücke über den Fluss gefunden und finden so auch in Beauvoir die Hauptstraße wieder. Im Ort gibt es sogar eine geöffnete Boulangerie, die wunderbare Croque Monsieur mit Chèvre für uns bereit gestellt hat! Beflügelt durch nun kräftigen Rückenwind brausen wir die restlichen Kilometer zur Mont St. Michel. Dort machen wir eine ausgiebige Pause, essen, photographieren, ruhen uns aus und erfreuen uns an dem Panorama dieser Abtei, die trutzig quasi direkt ins Meer gebaut wurde. Im Mittelalter konnte man nur bei Ebbe zur Abtei gelangen! Dann geht’s weiter. Wir fressen wieder jede Menge Kilometer bis kurz vor Avranches. Da die Stadt auf einem Berg liegt, müssen wir die letzte richtige Steigung dieser Tour in Angriff nehmen. Und die hat es ganz schön in sich! Oben schaut sich Hannes noch die beeindruckende Kathedrale an, ehe wir die steile Abfahrt in Angriff nehmen. Unten biegen wir links auf die Straße N 911, die uns immer in Reichweite des Meeres das letzte Tourstück bis nach Granville bringen wird. Vorbei an einem halbnackten Biker und vielen kleinen Dörfchen zieht sich die Fahrt noch ganz schön hin. In Genêts machen wir die letzte größere Pause. Weiter geht es immer an der Küste entlang, jedoch ohne Meerblick. Wir fressen weiterhin Kilometer, unterbrochen von einer letzten kurzen Steigung bei St. Jean de Thomas. Oben machen wir noch ein Photo zurück zur nun im Dunst gehüllten Mont St. Michel und nehmen das letzte Stück in Angriff. Auch einige Umleitungen in Jullouville und einige kleinere unerwartete Hügel vor Granville können uns nun nicht mehr stoppen! Kurz vor Granville machen wir das obligatorische Siegerphoto am Ortsschild und finden bald darauf die Auberge de Jeunesse. Die Jugendherberge ist von außen zwar hässlich, aber zentral und schön gelegen mit guter Ausstattung. Wir gönnen uns zum Abschluss ein Zweier-Zimmer. Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir in die Stadt und suchen am Casino zunächst vergeblich, dann aber etwas weiter die Straße hoch erfolgreich ein von der Herbergsmutter empfohlenes Restaurant (beinahe hätten wir schon beim Dönerman Halt gemacht!). Das Essen und besonders auch das Interieur (Gartenzwerge, Bilder mit erotischen Szenen und jede Menge Kitsch) des Restaurants „La Fenouille“ waren dann umso besser! Wir schlendern noch ein wenig durch die Stadt (der heutige Abend ist im Vergleich zu den vorherigen ziemlich lau) und sind schon ziemlich groggy! Zurück in der Herberge spielen wir noch eine wenig Tischtennis, Kickern und schauen mit einer Fußballverrückten meschuggen Omi das Fußballländerspiel Frankreich-Serbien (2:1). Bald darauf gehen wir schon ins Bett.

  

10.09.2008 Sollte die Navigationsleiste fehlen, bitte hier klicken